
Baghchung/Indien: In Zeiten von COVID-19 für andere da zu sein erfordert Spontanität, Kreativität und manchmal auch eine gehörige Portion Globalisierung: Unser Vorort-Team im „DKA/KFB Support Office“ – eine gemeinsame Einrichtung der Katholischen Frauenbewegung (kfb) und der Dreikönigsaktion (DKA) – leistet auch Corona-Soforthilfe. Dies ist für alle eine komplett neue Situation da unser Team eigentlich unsere Partnerorganisationen bisher „nur“ in der Koordination ihrer Arbeit mit Trainings, Projektbesuchen etc. unterstützt, also nicht direkt Hilfsprojekte durchführt.
Noch dazu ist das Team – aufgrund des Lockdowns – über die ganze Welt verstreut. Eine Mitarbeiterin, Zabi sitzt immer noch in Shillong fest (Ausgangssperre) und kann voraussichtlich bis Anfang Mai nicht zurück nach Assam. Fr. Jerry Thomas SDB, der Direktor von Bosco Institute und der Mentor unseres Vorort-Teams kann das Generalat der Salesianer in Turin in Italien nicht verlassen.
Doch die Arbeit geht weiter – koordiniert von Zabi aus Shillong (Meghalaya), Fr. Jerry und der Indienreferentin der Dreikönigsaktion Eva Wallensteiner in Europa – genauer gesagt aus dem Homeoffice in Wien Ottakring – per WhatsApp und Handy. Vor Ort koordiniert unser erfahrener Kollege Eddy Kujur den Einsatz. Die Mitarbeiter/innen des Support Office verteilen gemeinsam mit Freiwilligen des Sozialarbeiter/innen-Colleges (Bosco Institute) und mit einer sehr erfahrenen NGO Lebensmittel. Diese Pandemie erlaubt keiner/m Sozialarbeiter/in, einfach nur zuhause zu sitzen, wenn Hunger und die zu rasch umgesetzte und wenig geplante Ausgangssperre nicht einmal die Ernten einzufahren zulässt.
Den Menschen fehlt das Notwendigste: Essen, Medizin, sauberes Trinkwasser. Eddy Kujur ist ausgebildeter Sozialarbeiter und seine Helfer/innen vor Ort haben nach genauer Datenerhebung die bedürftigsten Menschen ausgewählt. Mit der Genehmigung der Regierung können sie die Menschen aufsuchen und unterstützen. Sie arbeiten derzeit gleich ums Eck unseres Büros in Baghchung. Idyllisch umrahmt von Teegärten ist es zugleich auch ein Ortsteil mit vielen Muslim/innen, die aufgrund von Vorurteilen und Verschwörungstheorien (illegale Migration, Fremde die das Virus einschleppen – „Corona-Jihad“,…) gerade jetzt gerne übersehen werden – z.B. wenn es darum geht, Hilfslieferungen zu empfangen.
Rund um die Welt schnüren die Parteiorganisationen der Dreikönigsaktion Soforthilfepakete für Familien.
Hier noch einige Fotos von der wichtigen Arbeit unserer Kolleg/innen in Indien: